23. Februar 2023 | Aus dem Landtag, Klima, Meine Arbeit als Abgeordnete, Meine Themen, Pressemitteilungen, Themen in der Region

Waldumbau ist Klimaschutz – Brandenburg will Wälder zukunftsfest machen

Pressemitteilung der Landtagsabgeordneten Ricarda Budke

Der Brandenburger Wald leidet unter dem Klimawandel. Insbesondere Wassermangel, Hitze und die Verlängerung der Vegetationsperiode setzen die Bäume unter Stress. Laut Waldzustandsbericht 2022 weist jeder fünfte Baum deutliche Schäden auf. Betroffen ist auch unsere Hauptbaumart, die Kiefer. Nur noch 5 % der Kiefern in den meist monostrukturierten Forsten weisen keine Schädigungen auf. Deshalb setzt sich der Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel seit Langem für eine Forcierung des Waldumbaus hin zu standortangepassten und artenreichen Mischwäldern ein. Der Landtag hat die Landesregierung nun aufgefordert u.a. das Waldgesetz zu novellieren, einen „Aktionsplan Waldumbau“ aufzulegen und die Waldbrandvorsorge zu intensivieren.

Dazu erklärt die bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Ricarda Budke:

„Die Trockenjahre seit 2018 haben die Notwendigkeit des Waldumbaus in erschreckender Weise verdeutlicht. Vor dem Hintergrund steigender Temperaturen und zunehmender Wasserknappheit gewinnt die Erhaltung und Entwicklung klimastabiler Wälder zunehmend an Bedeutung. Denn die Wälder sind unsere wichtigsten CO2-Speicher. Sie sind wichtig für den Wasserhaushalt, als Kühlzellen in der Landschaft, Lebensraum und natürlich als Rohstofflieferant. Nur ein vielfältiger und reich strukturierter Wald ist im Klimawandel zukunftsfähig und resilient. Wir müssen den Waldumbau auch forcieren, um das Risiko für Waldbrände zu senken.  Im Landkreis Elbe-Elster sind knapp 36 Prozent, im Landkreis Oberspreewald-Lausitz sind 37 Prozent der Fläche bewaldet. Knapp 80 Prozent der Waldbrände finden in Nadelholzwäldern statt. 2022 gab es in Elbe-Elster 51 und in Oberspreewald-Lausitz 46 Waldbrände, dabei wurde eine Fläche von ca. 749 Hektar (Elbe-Elster) zerstört, in Oberspreewald-Lausitz waren es 5,24 Hektar. Dem müssen wir durch eine aktive und nachhaltig angelegte Waldpolitik entgegenwirken.“

Hintergrund

Insgesamt gibt es in Brandenburg rund 1,1 Millionen ha Wald, das entspricht 37 Prozent der Landesfläche. Nirgendwo in Deutschland stehen so viele Kiefern wie in Brandenburg. Fast drei Viertel der Waldbestände werden von meist monostrukturierten Kiefernforsten dominiert. Der Umbau von Kiefernmonokulturen in klimastabile Mischwälder wird in Brandenburg seit 1990 aktiv angegangen. Zwischen 2012 und 2021 wurden rund 18.700 Hektar umgebaut. In diesem Zeitraum wurden dafür knapp 28,5 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Der Anteil der Mischwälder soll auf 40 Prozent erhöht werden. Zurzeit liegt der Anteil bei 25,6 Prozent. Die Wälder gehören zu zwei Dritteln privaten Besitzer*innen und zu einem Viertel dem Land Brandenburg, die anderen Flächen sind Körperschaftswälder.

Waldzustandsbericht 2022: https://forst.brandenburg.de/lfb/de/ueber-uns/landeskompetenzzentrum-lfe/waldzustand-2022/

Landeswaldinventur 2015: https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Broschuere_Landeswaldinventur2015.pdf

Beschlussempfehlung ALUK – Den Brandenburger Wald schützen und klimagerecht entwickeln [Drucksache 7/7220]: https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/starweb/LBB/ELVIS/parladoku/w7/drs/ab_7200/7220.pdf

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