14. September 2021 | Aus dem Landtag, Meine Arbeit als Abgeordnete, Pressemitteilungen, Themen in der Region

Fehlende Barrierefreiheit: Bahn lässt Reisende im Lauchhammer einen kilometerweiten Umweg laufen. Bündnisgrüne: Bund muss Farce beenden

Die Deutsche Bahn hat durch den Umbau des Bahnhofes Lauchhammer (OSL) die barrierefreie Erreichung der Bahnsteige abgeschafft. Vor Ort regt sich dagegen schon seit längerem Protest. Heute wurde eine entsprechende Petition im Brandenburger Landtag gut 2000 Unterschriften übergeben. Die Bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Ricarda Budke möchte das Anliegen der Petition unterstützen.

„Das ist eine Farce“, sagt die Lausitzer Landtagsabgeordnete Ricarda Budke zum Verhalten der Bahn. „Damit trägt die Bahn nicht zur Mobilitätswende bei, im Gegenteil. Unser Ziel ist es, den Menschen einen Umstieg auf die Bahn so einfach wie möglich zu machen. Stattdessen wird das Bahnfahren in Lauchammer massiv erschwert. Hierbei geht es nicht nur um Klimaschutz, es ist eine zutiefst soziale Frage. Vor allem sind Menschen betroffen, die dringend auf die Bahn angewiesen sind: Eltern mit Kinderwagen, Menschen, die im Rollstuhl fahren oder schlicht Radtouristinnen und Touristen. Die fehlende Barrierefreiheit ist fernab der Lebensrealität vieler Lausitzerinnen und Lausitzer. “

Eine schnelle Lösung der Frage sieht Budke nicht kommen: „Der Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn muss endlich ein Verschlechterungsverbot gesetzlich festschreiben. Aber selbst wenn das zukünftig kommt, würde es Lauchhammer nicht mehr helfen“, sagt die Grünenpolitikerin. Aber eine Nachrüstung sei möglich. Die Frage ist nur, wer soll die Kosten übernehmen? Budke sieht hierbei vor allem die Bahn in der Pflicht. Diese begründet ihr Verhalten damit, dass in Lauchhammer keine 1000 Reisende täglich ein- und aussteigen. Erst dann sei sie zur Barrierefreiheit verpflichtet. „Der Bahnhof wurde umgestaltet, damit der Güterverkehr besser fließt. Den Güterverkehr zu stärken ist begrüßenswert. Sich jetzt aber in der Frage der Barrierefreiheit hinter Vorschriften zu verstecken, ist blamabel für den Staatskonzern. Die Regel von 1000 notwendigen Fahrgästen am Tag passt nicht zu den Herausforderungen eines Flächenlandes.“

Die Lausitzer Bündnisgrüne will sich nach der Bundestagswahl an das Bundesverkehrsministerium wenden: „Wir könne alle nur hoffen, dass die bleierne Zeit der jahrelangen CSU-Verantwortung in dem Bundesministerium bald ein Ende hat. Solch eine Farce wäre in Bayern bestimmt nicht durchgegangen“, meint Budke.

Hintergrund:

Mit Stahlkonstruktion wurde ein neuer Übergang des einst ebenerdigen Bahnhofes geschaffen. Ältere Personen, Rollstuhlfahrer*innen oder Reisende mit Kinderwagen müssen nun einen Umweg über eine Bahnschranke von etwa einen Kilometer hinnehmen, wenn sie auf den anderen Bahnsteig wollen. Mit der Petition wird nun eine Nachrüstung von Personenaufzügen gefordert. (Link zur Online-Petition)

Bildmaterial

Ricarda Budke im Gespräch während der Petitionsübergabe

Bild der überreichten Petition

Die Bilder sind unter der Angabe des Fotografen Jacob Schmidt zur Verwendung freigegeben.

Portrait Ricarda Budke, Copyright Peter-Paul Weiler Download Das Bild ist zur Verwendung in der Presse freigegeben.

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